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Ästhetik

Jene Philosophen, die hiezu mir das Interessanteste mitzuteilen haben, sind - via Spinoza - Wittgenstein und Deleuze, vor allem aufgrund von drei Merkmalen, die sie teilen:
1 - Zurückweisung, was das Denken angeht, des Unzeitlichen oder Unanschaulichen
2 - Philosophie als Wagnis - nicht Verwaltung oder Weitergabe bekannter, sondern Herausdenken abenteuerlicher, der Überlieferung widerstrebender Verbindungen
3 - Ideologielosigkeit
Ihren Abenteurer-Vormarsch des Denkens durchherrscht von vornherein etwas hauptsächlich Ästhetisches, dessen Wesen im Akt des Schaffens nach- oder vorgemacht wird - und nicht erklärt durch die Anführung von Ursachen oder Gründen für ästhetische Anmut.
Die klassische Philosophie von Bewusstsein oder Erkenntnis bleibt unvollständig, solange sie die Bedeutung der Anmut als Maßstab der Lebensform vernachlässigt oder missversteht. Ästhetisches, das die ganze Geschichte der Vernunft durchglimmt, entbehrt solange einer echten Theorie (welche die bestmögliche Aussprache seine Bestandteile vorgibt), wie die Philosophie seine Ursachen oder Bedingungen formuliert, statt sich vorbildlich den Kräften zu verdanken, welche Kunstwerke hervorbringen.
Sowohl Wittgenstein wie Deleuze liefern keine Philosophie der Kunst, sondern Kunst als Philosophieren. Dieses wird von ihnen mit demselben Elan vorangetrieben wie ein Roman, ein Musikstück oder ein Gemälde und veranschaulicht so, was Ästhetik ausmacht.
Dies ist die Bedeutung  e t h i s c h e n  Seins: dass eine erst kaum zu gewahrende, durchdringende Anschauung ausgearbeitet und zu den Formen des Lebens gestellt wird, welches alleine  s o  zur Liebe fähig ist.
(Die künstliche Intelligenz kann nur in bestimmten Ursachen denken oder Gründen, jedoch nichts hervorbringen von ästhetischem Gewicht.)