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SEX-ISMUS-DEBATTE


In den vielen Interviews, welche die öffentliche Meinung gerade informieren, von Betroffenen, ExpertInnen, fällt auffallend oft die Wortgruppe "immer noch" (Männer seien "immer noch", Frauen seien "immer noch" ...).

Dahinter steckt unausgesprochen die Annahme, die sexuellen Bedürfnisse der Geschlechter sollten aufeinander abgestimmt sein, das eine gäbe dann immer die gewünschte Antwort auf das andere.

Woher kommt diese Vorstellung? Aus der Erfahrung? Blicken wir da auf Verhältnisse zurück, deren Rückkehr wünschenswert wären?

Mir ist eine solche verlorene Vergangenheit weder privat noch aus dem Studium der Geschichte bekannt. Es kann mit anderen Worten nur besser werden.

Kann einen die Natur dabei unterstützen? Würd' es besser für alle Parteien, wenn die Menschen nur mehr noch dem folgten, was ihnen natürlich vorkommt?

Oder ist die Lage unversöhnlich, nicht vom Charakter der involvierten Einzelmenschen her, sondern grundsätzlich, der Natur der Sache nach - wie's imgrunde das Christentum fand, dessen Gründer daher von Sex abrieten (der hl. Origines ließ sich sogar kastrieren).

Könnt's sogar sein, dass die gleichgeschlechtlich Orientierten, die im übrigen zusammen mit den Abstinenten das Heer der Philosophen stellen, über ein befriedigenderes Sexualleben verfügen aus eben diesem Grunde als die Heterosexuellen jemals in der Lage waren oder sei werden zu haben?