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HEINER MÜHLMANN beeindruckt mich tief



Obwohl ich im Moment nur die Hälfte nachvollziehe von dem, was er wohl sagt.
Hat mit seiner Verwendung von Mathematik zu tun. Davon ausgehend, dass man als Teilhaber einer Kultur diese nicht bewerten kann, beobachtet Mühlmann mathematische Modelle, um festzustellen, woher Kultur kommt und wohin sie sich entwickelt, letzteres mit Hilfe "genetischer Algorithmen", das sind mathematische Funktion, die sich "sexuell" vermehren und dadurch unvorhersehbare Lebenswelten schaffen. Am beeindruckendsten fand ich das Beispiel von mathematischen "Lebewesen" in der 30. Generation, die eines morgens zum Erstaunen ihres Schöpfers alle "tot" waren - infolge des "Baldwin-Effekts", wie sich dann herausstellte.
Dieser besteht in einer mittelbaren Weise von praktischem Wissen, ins Genom überzugehen. Bei Menschen erzeugt das Instinktsicherheit und ästhetisches Feingefühl, die sich als lebensgefährlich herausstellen können, wenn die Umgebung sich verändert und das nicht mehr beobachtet werden kann.
Wenn ich Mühlmann richtig lese, sieht er in der modernen Kunst seit dem 17ten Jahrhundert "Baldwin" am Werk, also keine Optimierung unseres Rezeptoriums, sondern dessen lebensgefährliche Ablenkung - durch Verfeinerung - von dem, was uns ggf. retten könnte.
Drauf kommt er nicht aus vorgeschaltetem Kulturpessimismus, sondern infolge von Experimenten mit genetischen Algorithmen, welche die Entwicklung und den Niedergang von Kulturen modellieren.
Ich hoffe, ich habe das alles richtig verstanden | wiedergegeben.
So etwas Originelles habe ich jedenfalls lange nicht gelesen.