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DELEUZE & DIE DREIFALTIGKEIT


Wenn ich Hamann lese, Kants Freund und christlichen Gegenspieler, muss ich immer wieder auch an Deleuze denken, dessen Metaphysik auf einmal christlich schmeckt.
Haman deutet die Welt am Leitfaden Paulus' als Ausfluss Gottes, der gar nicht anders kann, als sich in dieser Weise "herabzulassen".
Bei Deleuze materialisiert sich alles Seiende aus dem so gut wie wirklichen Raum seiner Möglichkeiten, welcher - das ist Deleuze sehr wichtig - nicht wesentlich verschieden von ihm gedacht werden darf.
So wie das Dogma der Dreifaltigkeit Gottvater und dessen Herabkunft, Gottsohn, unbedingt in einem sieht.
Die Materialisierungen werden wahr - lt. Deleuze - kraft von etwas Durchgreifendem ("Intensivem"), das einer Art Feld oder nichtgegenständlicher Wölbung bzw. räumlicher "Formation" entspricht, welche die Ausdehnung in Raum und Zeit leistet.
Christen würden das heiliger Geist nennen.
Zur These, dass Frankreichs postmodernes Denken eine Weiterung der "polysemischen" Bibelauslegen des Mittelalters ist, könnte man daher diejenige gesellen, dass es sich bei Deleuze verwandt im Hinblick auf das Dogma der Dreifaltigkeit verhält.