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Verkomplizieren . . .

. . . erhöht offenbar die Kompetenz, welche man einem Autor zutraut. Hegel war wesentlich populärer als Schopenhauer, der klares Deutsch schrieb. Derrida oder Lacan sind unverständlich, trotzdem wird ihnen mehr Autorität zugebilligt als ordentlich schreibenden Philosophen wie z. B. Quine. Auch Trump redet unanalysierbares Zeug, was seinen Nimbus eher oder überhaupt erst ins Unendlich steigert. Ein unverständlicher Text hat hypnotische Wirkung, indem die Zuhörer seinen Inhalt selbst apportieren müssen. Worin aber besteht dieser Inhalt? Im Eindruck, welchen man von dem Sprecher hat. Wenn dieser nur bestimmt genug vorangeht, verfängt die Eltern-Übertragung, und man folgt ihm - überall hin. (Die Eltern hatte man auch nie verstanden, ihnen alles nachgemacht.) Wenn du Macht erlangen willst - rede undeutlich und kompliziert! Ich füge einen Interviewabschnitt mit Derrida an, in welchem er sich gegen "amerikanische Gewohnheit" wehrt, deutlich zu werden. Nur so und mit der unbedingten Autorität, die er dabei ausstrahlt, kann er den hypnotischen Sog behaupten, welcher von der Leere ausgeht, die seine Worte umkreisen. https://youtu.be/u2j578jTBCY