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Flüchtlinge oder Einwanderer

20 Prozent aller Einwohner Deutschlands wurden in einem anderen Land geboren. In der Schweiz liegt der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund bei 35 Prozent. Obwohl man diese Menschen dringend braucht, herrschen Ängste in der Bevölkerung. Die Medien fokussieren vielfach auf Konflikte und berichten oft negativ über die Flüchtlingssituation. Das muss anders werden. Zwar ist es aus soziologischer Sicht ganz natürlich, dass eine Gruppe versucht, sich zusammenzuhalten, indem sie sich von anderen Gruppen abgrenzt. Dennoch müsste in den Medien um mehr Verständnis für Flüchtlinge geworben werden.

An der Lösung der Flüchtlingssituation zu arbeiten, ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch moralisch geboten: Am Syrienkonflikt etwa trägt Deutschland eine Mitschuld, weil es Waffen an Rebellen verkauft und versucht hat, Waffenlieferungen Russlands an Assad zu unterbinden. Man stelle sich vor, die knapp 22.000 Rechtsextremen in Deutschland würden von einem anderen Staat mit Kriegswaffen versorgt. Das würde unser Land katastrophal destabilisieren.

In Deutschland ist Sicherheit eine Selbstverständlichkeit, doch in anderen Ländern wie in Pakistan während der 1990er-Jahre oder in Syrien 2015 musste man täglich um sein Leben fürchten. Gestern noch gingen die Menschen einem Beruf nach und kümmerten sich um ihre Familien, heute sind sie Flüchtlinge und nur mit dem Notwendigsten am Leib unterwegs. Sie haben Torturen erlitten, sind nervlich am Ende, haben Angst. Und im neuen Land protestieren Menschen gegen sie, ihnen schlägt offene Feindseligkeit entgegen. Wenn die deutsche Bevölkerung die Hintergründe erfährt und vielleicht auch über Dokumentationen im Fernsehen die Mentalität und Kultur der Immigranten kennenlernt, fällt es ihr unter Umständen leichter, diese willkommen zu heißen und irgendwann als Teil Deutschlands zu sehen. Dies setzt voraus, dass man offen auf die Immigranten zugeht, auch folgende Eckpfeiler nachvollzieht:


• Zur Finanzierung des Rentensystems bräuchte Deutschland jährlich eine Nettozuwanderung von 600 000 Menschen


• Flüchtlinge müssen die Chance bekommen, sich etwas zu erarbeiten, denn wer nichts zu verlieren hat, wird weiterziehen, oder er wird kriminell.


• Deutschkurse sind die wichtigste Integrationsmaßnahme.


• Das Schulsystem gehört reformiert: Nötig sind Integrationsklassen und die Gesamtschule.( Mit zehn Jahren sollten sich Kinder nicht entscheiden müssen, welchen Bildungsweg sie einschlagen – und dennoch wird genau das in diesem Alter bei uns festgelegt. Das britische System wäre ev. besser: Bis zur neunten Stufe besuchen alle Kinder die gleiche Schulform, erst danach trennen sich die Wege.)


• Auch sollte es möglich sein, das Abitur mit nur zwei bis drei Prüfungsfächern abzulegen, sodass etwa ein Mathegenie wie in den USA oder Großbritannien trotz schlechter Deutschnote studieren darf und nicht, wie bei uns. zum Taxifahren verdammt ist.


• Das deutsche Steuersystem schreckt viele potenzielle Unternehmer ab – eine verlässliche Steuerquote von 25 Prozent für Einzelunternehmen würde das Chaos beseitigen. (Unser derzeitige Güterrecht trägt zu seher dazu bei, dass sich mancher zweimal überlegt, ob er heiraten soll: Im Fall einer Scheidung muss der eine Partner dem anderen die Hälfte seines Vermögens überlassen, auch wenn dieses in Immobilien oder Maschinen gebunden ist. Dazu treiben Unterhaltsansprüche nicht selten eine der Parteien in den Ruin. Daher sollte z. B. bei Immobilien nach einer Trennung jeder das erhalten, was er zur Finanzierung beigetragen hat.)


• Flüchtlinge sollten Broschüren über Berufe, Ausbildungswege und Arbeitgeber erhalten.


• Für die Einbürgerung sollte ein Integrationskurs Pflicht sein. (Was spricht denn dagegen, die Staatsbürgerschaft an Faktoren wie Integrationswille, Deutschkenntnisse und aber auch daran zu koppeln, wie viel jemand für den Staat selbst leistet, etwa indem er regelmäßig Steuern zahlt?)


• Jeder Immigrant sollte sich einem Religionstest unterziehen müssen, damit Fanatiker erkannt werden. (Damit religiöse Fanatiker draußen bleiben, sollte sich jeder Immigrant an der Grenze einem Religionstest unter Beisein eines Psychologen unterziehen müssen. Darüber hinaus müsste die Vorratsdatenspeicherung wiedereingeführt werden. Um die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Polizeibehörden zu ermöglichen, sollten diese eine gemeinsame zentrale Datenbank unterhalten, in der bekannte Fundamentalisten registriert sind.)


• Die Frage „Woher kommst du ursprünglich?“ sollte man sich generell verkneifen, da sie gut integrierten Einwanderern das Gefühl gibt, nicht dazuzugehören.