Dieses Blog durchsuchen

Vom deutschen Wesen

DEUTSCHLAND ALS NATION kehrt in den Vordergrund durch die Flüchtlingskrise. Wenn ich aber in die Geschichte schaue, lässt sich nicht ein Hinweis herauslesen, Deutschland könne ernstlich gefährdet sein. Es hat eigentlich kein Volk Europas schlimmere Katastrophen überlebt - 30jähriger Krieg, zwei Weltkriege in kurzem Abstand . . . - und sich immer wieder aufgerappelt. Da sollte 1 Million Flüchtlinge den Untergang einläuten? Selbst 10 Millionen dürften das nicht schaffen. Denn was sollte durch Zuwanderung an die Stelle dessen treten, was Deutschland heute ausmacht? Welche florierende, auf eigenen Beinen stehende Gesellschaftsordnung wäre die Alternative, der man sich mehrheitlich zuwenden würde? Gibt es folglich etwas, das die deutsche Ordnung "allen anderen überlegen" macht? Wenn, dann ist es, meine ich, die einmalige geographische Lage. Wer an so einer verkehrsreichen Stelle des Globus residiert, vergleichbar eigentlich nur dem Nahem Osten, überlebt allein aufgrund eher elastischer Strukturen, die in der Lage sind, jeglichen "Durchgangsverkehr" zu kanalisieren. Deswegen braucht Deutschland ev. nicht mal wie Kanada oder Australien eine gezielte Einwanderungspolitik, sondern kann es mit jedem aufnehmen, den es in seine Netze verschlägt. Die Kanadier haben es durch ihre gezielte Einwanderung z. B. dahin gebracht, sich eine Elite zu importieren, die bereits merklich über dem Normalvolk sitzt. Deutschland ist dagegen ein Land der kleinen Leute: Schiller, Kant, Hegel, fast alle Dichter und Denker, aber auch die Erfinder, (späteren) Industriellen, Politiker - immer Abkömmlinge des Kleinstbürgertums. Die Berufsschule, nicht die Elite-Universität, prägt den Fortgang. Die Hausmusik, nicht die Königliche Oper. Es hat sich in diesem Gewebe eigentlich nie so richtig oder dauernd (außer in Bayern . . . ?) eine konkurrierende Lebensform entwickeln können.