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Postmoderne

Der Begriff ist widersprüchlich, indem nichts schlechthin "Nachmodernes" gemeint ist, sondern die logische Folge der Moderne, also keine Alternative zu dieser. Während die Moderne unter dem Furnier der Vernunft bereits nihilistisch ist, stellt die Postmoderne diesen Nihilismus (infolge der Aufspaltung zwischen Glauben-Überlieferung und Rationalität) zumindest in der Philosophie lediglich heraus.

Stimmt das so?

Über die Moderne hinausgehend, verneint die Postmoderne globale Geltungsansprüche, indem sie nachweist, wie jede Erklärung sich immer notwendig der lokalen Überlieferung & ihres Vehikels, der Sprache, verdankt, letztlich auf Zutrauen, also Glauben beruht. Sprache, unterstellt die postmoderne Philosophie, entspringt nicht der Vernunft, sondern ist deren Quelle.

Die lokalen Überlieferungen werden "Narrative" genannt, deren Gestalt etwas Zufälliges hat. Narrative sind zugleich die Quelle jeglicher Bedeutung.

Ist die Rationalität ebenfalls ein Narrativ oder eine Weiterung - immer dieselbe - egal welchen Narrativs?

Ist die Rationalität wirklich, wie die Postmoderne meint, etwas Zweitrangiges?

Rationalität ist nicht in der Lage, "sondergleichen" zu wirken = Bedeutungserlebnisse zu vermitteln.

Die Narrative als Quellen der Bedeutung sind unterschiedlich, die Rationalität ist überall dieselbe. Es gibt keine "chinesische" oder "islamische" Naturwissenschaft, die unverträglich wäre z. B. mit einer "abendländischen". Deswegen drängt sich die "moderne" Vorstellung auf, dass die Rationalität allem zugrunde liegt.

Es lässt sich aber nicht zeigen, wie Rationalität außerhalb der Sprache bestünde und wie diese durch etwas anderes als die Überlieferung, also letztlich den Glauben, bedeutend ist.