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Politisch korrekt

POLITISCH KORREKT impliziert nach meinem Verständnis so etwas wie "Schutz des Schwächeren": vor Verächtlichmachung.

Wer ist "schwächer"?

"Ausländer, Schwule, Muslime und Flüchtlinge", schreibt z. B. M. Kiyak diese Woche in der Zeit, für welche es mutig gelte einzutreten.

Mancher möchte "Frauen" hinzuschreiben - oder "Kinder" - "Transgender" tauchen häufig in der Liste auf.

Genauer wäre womöglich die negative Bestimmung: "alle außer weißen Männern" (verdienen Schutz vor der Verächtlichmachung).

Auch weiße Männer scheitern, bilden aber, besonders wenn sie über 185 cm groß sind, die einzige Bevölkerungsgruppe, die dafür auch verantwortlich gemacht werden kann, also keine Mitleid verdient.

Der weiße Mann wäre, so gesehen, auch der einzig legitime Gegenstand für eine Komödie, denn diese kritisiert das Zurückbleiben ihrer "Helden" im Hinblick auf etwas, für dessen Eintreten alleine sie zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

Figuren, die für ihr Missgeschick nicht verantwortlich gemacht werden können - denen man nur zurückgehaltenes, ihnen womöglich gestohlenes Geld zu geben bräuchte, damit sie "wie weiße Männer" würden -, dürfen auch nicht Charaktere von Komödien sein. Das wäre politisch unkorrekt.

Diejenigen aber, welche die politische Korrektheit ausrufen und erwirken wollen, können nun nicht selber auch noch schwach, sondern müssen machtvoll sein, um dem Anliegen, welches sie vertreten, nichts abzutragen.

Dadurch aber rücken sie in den Rang jener, über die es legitim wird, zu spotten: die "Allmächtigen". Nicht wenige Aktivisten sind durch ihr Tun wohlhabend geworden die Julius Cäsar, der ebenfalls als Volkstribun begann.

Die gezielte Verletzung der politischen Korrektheit neuerdings richtet sich nach meiner Beobachtung mehr gegen diese Vertreter der Schwachen als gegen diese selbst.