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Neomarxismus . . .


. . . Kleidung der von Marx bestimmten Verhältnisse in neue Metaphern, unterstützt durch die postmoderne Philosophie. Die ursprüngliche Arbeiterklasse fächert sich nun auf in Menschen bestimmter Identitäten: Homosexuelle, Farbige, Behinderte, Frauen usf. Ihnen gemeinsam ist, dass sie unverändert ausgebeutet werden wie ursprünglich die Arbeiterklasse mittlerweile von den Protagonisten des Patriarchats, dessen Auflösung den Glückszustand völliger Gleichheit zur Folge haben (oder zumindest in eine Synthese im Sinne Hegels fortschreiten) wird. Helfend hinzu tritt - als Ausfluss der postmodern-philosophisch aufgezeigten unendlichen Deutungsmöglichkeiten von Sachverhalten - die Vorstellung, Wissen sei niemals objektiv, sondern strukturiert von Machtverhältnissen, deren Erhalt es dient. Vorurteilsfrei ist allein die ursprünglich marxistische Auffassung, es allzeit mit Unterdrückungsverhältnissen zu tun zu haben. Daher Neo-Marxismus.

Der Komplex ist unangreifbar, da metaphysisch; eine Metaphysik kann nicht widerlegt werden, kommt höchstens außer Mode.

Ich denke, das marxistische Modell ist letztlich ein säkularisiertes Christentum mit seiner Behauptung der Gleicheit aller Menschen, eine Frucht "Jerusalems". Ihm gegenüber steht "Athen" mit seinem Fokus auf die Wissenschaften und der Herrschaft jener Eliten aus "Gold" (Plato), welche sie - zum Wohl des ihr sowohl anvertrauten wie untergeordneten Rests - beherrschen.